Waldentwicklung in der Oberpfalz: Fortschritte und Herausforderungen
14.07.2025-031Regensburg/Freising. Die Wälder in der Oberpfalz werden etwas vielfältiger, naturnäher und reicher an Laubbäumen und Totholz. Dies ist ein Ergebnis regionalisierter Auswertungen aus der aktuellen Bundeswaldinventur (BWI), die heute die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) zusammen mit dem Regierungspräsidenten der Oberpfalz im Wald zwischen Alling und Bergmatting bei Regensburg vorgestellt hat. Die Holzvorräte in der Oberpfalz sind in den letzten 10 Jahren weiter angestiegen, auf insgesamt 177 Millionen Kubikmeter. Dieser Anstieg bietet zwar auch größere Chancen zur Holznutzung –vor allem aber steigt das Risiko für Borkenkäfer & Co.
Der Waldumbau in der Oberpfalz macht Fortschritte. Die Anteile von Laubholz und Tanne sind in den letzten 10 Jahren angestiegen, allerdings in geringerem Umfang als in anderen Regierungsbezirken. „Dieser Waldumbau ist eine wichtige Leistung der Waldbesitzer und Försterinnen und Förster und enorm wichtig für die ganze Bevölkerung“, betonte Regierungspräsident Walter Jonas. Denn Wälder haben wichtige Funktionen zum Beispiel für Trinkwasserschutz, Erholung und Biodiversität und liefern den nachwachsenden und klimafreundlichen Rohstoff Holz.
„Die Wälder entwickeln sich weiter in Richtung mehr Naturnähe und Klimatoleranz, aber in Anbetracht des rasanten Klimawandels müssen wir unsere Bemühungen um den Waldumbau in der Oberpfalz noch wesentlich verstärken“, ergänzt der Präsident der LWF, Dr. Peter Pröbstle.
Die Holzvorräte in der Oberpfalz sind in den letzten 10 Jahren deutlich angestiegen, auf nunmehr 177 Mio. Festmeter. Vor allem der Vorrat der Fichte hat sich weiter erhöht. „Im Hinblick auf die zunehmenden Risiken durch Hitze, Trockenheit, Feuer und Schädlinge besteht hier ein erhebliches Risiko für Waldbesitzer“, stellte Pröbste fest. Jährlich wachsen in der Oberpfalz durchschnittlich rund 4,2 Mio. Festmeter Holz nach. Dies ist etwas weniger als in der letzten Inventurperiode. Die Holznutzung ist ebenfalls zurückgegangen und liegt mit rund 3 Mio. Festmeter pro Jahr deutlich unter dem Zuwachs. „Wir müssen die Holznutzungspotentiale in der Oberpfalz in den kommenden Jahren auch im Kleinprivatwald besser ausschöpfen und damit auch der Verjüngung mehr Licht geben“, so Pröbstle.
Für die nächste Waldgeneration zeigt die Bundeswaldinventur für die Oberpfalz einige positive Trends: auf knapp einem Drittel der Waldfläche wachsen schon junge Bäume unter dem Schutz des Altbestandes. Diese Verjüngung besteht zu 49 % aus Laubbäumen. Die Fichte ist mit 39 % immer noch die häufigste Baumart in der Verjüngung. Daher ist gerade im Hinblick auf den Klimawandel eine Forcierung des Waldumbaus mit einer möglichst großen Baumartenvielfalt erforderlich.
Auch im Bereich Waldnaturschutz gibt es Fortschritte: Die Totholzvorräte sind deutlich gestiegen – auf rund 23 Festmeter pro Hektar. Damit liegt die Oberpfalz jedoch noch unter dem bayerischen Durchschnitt.
Die Bundeswaldinventur liefert im zehnjährigen Turnus fundierte Daten zur Entwicklung und zum Zustand der Wälder in ganz Deutschland. Für die aktuelle Erhebung haben Försterinnen und Förster in Bayern an rund 8.000 Aufnahmepunkten rund 100.000 Bäume vermessen und Informationen zur Waldentwicklung erhoben.