Energiewende: Standortfaktor für die Wirtschaft

27.06.2025-025

Regensburg. Zum Thema „Erneuerbare Energien als Standortfaktor für die Oberpfalz“ lud die Regierung der Oberpfalz zu einer Informationsveranstaltung mit anschließender Podiumsdiskussion ein. Regierungsvizepräsidentin Christiane Zürn begrüßte rund 60 Vertreterinnen und Vertreter der kommunalen Familie, darunter Landrätin und Landräte, Oberbürgermeister und zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. „Die Kommunen sind in der Energiewende besonders gefordert – als Vorbilder, als diejenigen, die die Flächen für die Erneuerbaren Energien bereitstellen müssen und in Genehmigungsverfahren involviert sind. Der Ausbau hat zudem eine zentrale Bedeutung für unsere Wirtschaft,“ so die Regierungsvizepräsidentin.

Die Oberpfalz ist der Regierungsbezirk in Bayern mit dem höchsten Industriebesatz, d.h. mit den meisten Industriebeschäftigten pro Einwohner. Zudem sind sehr energieintensive Industriezweige, wie z. B. die Glas- und Chemieindustrie, die Automobilindustrie mit ihren Zulieferern oder der Maschinenbau vertreten. Zürn: „Gerade diese sehr internationalen Industriezweige müssen sich dem harten weltweiten Wettbewerb stellen. Eine sichere und bezahlbare Energieversorgung ist für sie ein wichtiger Standortfaktor, sie ist somit für den Erhalt unserer Arbeitsplätze vor Ort, für unser aller Wohlstand von immenser Bedeutung.“

Ministerialdirigentin Monika Rauh, Leiterin der Abteilung Erneuerbare Energien, Staatsforsten und Jagd am Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie erläuterte in einem Vortrag die Erneuerbare-Energien-Strategie – Chancen für Bayern. Dabei ging es um den Status-quo sowie die Ziele des Ausbaus der Erneuerbaren Energien, insbesondere aber auch um die Akzeptanz von Windenergie in der Bevölkerung.

Andreas Fischer, Economist für Energie und Klimapolitik am Institut der deutschen Wirtschaft referierte über Erneuerbare Energien als Standort- und Wirtschaftsfaktor, insbesondere unter dem Aspekt der Windenergie. Fokus lag dabei u.a. auf den regionalen Effekten des Windausbaus und den Vorteilen für die jeweiligen Regionen. Neben den unmittelbaren wirtschaftlichen Vorteilen etwa eines Windrades von gerundet 30.000 € im Jahr für die Gemeinde, ergäben sich auch für die örtlichen Fachbetriebe und Wartungsunternehmen wirtschaftliche Impulse und damit auch Auswirkungen auf die Sicherheit und Zahl der Arbeitsplätze vor Ort. Gerade in Norddeutschland gäbe es bereits Gemeinden die so ihre Gemeindehaushalte ganz erheblich aufbessern bzw. sanieren würden.

Die abschließende Podiumsdiskussion mit den Fach-Referenten ergänzten Akteure aus der Praxis mit Einblicken in die Lage vor Ort in den Kommunen und Landkreisen: Willibald Gailler, Landrat des Landkreises Neumarkt i.d. OPf., der Oberpfälzer Landkreis mit dem höchsten Anteil an Erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch; Martin Birner, Bezirksverbandsvorsitzender des Bayerischen Gemeindetags und Sprecher für die Oberpfälzer Kommunen; Und Günther Irlbacher, Geschäftsführer der Irlbacher Blickpunkt Glas GmbH in Schönsee, ein Unternehmen, das bereits seit vielen Jahren auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz setzt und dazu in einer sehr energieintensiven Branche tätig ist.

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