Regierungspräsident eröffnet Inforundweg durch das Natura 2000-Gebiet „Eschenbacher Weihergebiet“

28.10.2021-071

Regensburg/Eschenbach. Die Oberpfalz ist um ein weiteres Naturerlebnis reicher: Um den Großen Rußweiher im Natura 2000-Gebiet „Eschenbacher Weihergebiet“ wurde ein neuer Infoweg mit neun Stationen zum Thema „Naturschätze vor unserer Haustür“ angelegt. Dieser wurde von Regierungspräsident Axel Bartelt und Marcus Gradl, 1. Bürgermeister der Stadt Eschenbach, feierlich eröffnet. Begleitet wurden sie von Evelin Köster, stv. Direktorin der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus dem Naturschutzbereich.

„Vor der Haustüre der Stadt Eschenbach liegt nicht nur eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete der Oberpfalz, sondern auch ein ausgesprochen beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen gleichermaßen. Mensch und Natur finden hier wertvolle Rückzugs- und Erholungsräume“, betonte Regierungspräsident Axel Bartelt. „Der neue Infoweg wird in Zukunft noch mehr dabei helfen, auf die überregionale Bedeutung dieses Naturerbes für viele seltene Tier- und Pflanzenarten hinzuweisen. Denn der Blick für Naturschönheiten in unserer Heimat geht im Alltag leider oft verloren. Umso wichtiger ist es, die Bedeutung von Natura 2000 für uns alle stark und klar zu kommunizieren.“

Der neue Infoweg: Ein gefördertes Gemeinschaftsprojekt

Anschauliche Bilder, informative Texte: Neun konzipierte Infostationen zum Thema Natur vor unserer Haustüre befinden sich entlang des neuen Infoweges. Das Ziel: Den Besucherinnen und Besuchern die kostbare Natur nahebringen, sie verstehen zu lernen und damit auch die oft komplexen Prozesse und Zusammenhänge zu erklären. Der Natura 2000-Rundweg ist eine Maßnahme des EU-Projekts „LIFE living Natura 2000“ für das europäische Naturerbe in Bayern. Das Projekt wird von der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz umgesetzt. Es wird kofinanziert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und den Bayerischen Naturschutzfonds.

Das Eschenbacher Weihergebiet

Trockene Kiefernwälder, moorige Erlenbrüche, glitzernde Weiherketten: Das Rußweihergebiet hat eine ganz besondere Eindrücklichkeit. Vogelkundlich sind der Rußweiher und seine Umgebung überregional bekannt und ziehen jedes Jahr Vogelspezialisten und Interessierte aus der ganzen Bundesrepublik an – was nicht zuletzt an den beeindruckenden und seltenen Fischadlern, Schwarzhalstauchern und Lachmögen liegt. Das Eschenbacher Weihergebiet hat eine lange Tradition der Teichwirtschaft, die bis ins 15. Jahrhundert – betrieben durch die Mönche des Klosters Speinshart – zurückreicht. Als Flächeneigentümerin zeichnet heute die Stadt Eschenbach für die Bewahrung der einmaligen Kulturlandschaft verantwortlich. Weitere Informationen zum Schutzgebiet.

Natura 2000 in der Oberpfalz

Natura 2000 stellt ein Netzwerk aus Schutzgebieten zur Sicherung des Europäischen Naturerbes in allen EU-Mitgliedstaaten dar. Es setzt sich zusammen aus sogenannten FFH-Gebieten und Vogelschutzgebieten, die zum Erhalt von gefährdeten oder typischen Lebensräumen und Arten eingerichtet wurden. FFH steht für Fauna-Flora-Habitat und bezieht sich auf die Zielsetzung des Schutzes von Tieren (Fauna), Pflanzen (Flora) und deren Lebensräumen (Habitate). Gebiete, die wichtige Lebensräume für Vögel darstellen, wurden zudem als Vogelschutzgebiete ausgewiesen und stellen den zweiten wichtigen Teil von Natura 2000 dar. In der Oberpfalz befinden sich über hundert Natura 2000-Gebiete. Sie stehen für eine nachhaltige Lebensweise, den sorgsamen Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen sowie eine nachhaltige Bewirtschaftung und einen sanften Tourismus im Einklang mit der Natur. Weitere Informationen zu Natura 2000 in der Oberpfalz.

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